Ziel des Projekts ist die Transformation der denkmalgeschützten Gebäude Taubenstraße 1, Glinkastraße 11–13, Mauerstraße 16–21 und Mohrenstraße 63 zu einem modernen Verwaltungssitz für das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS). Die Maßnahme umfasst Sanierung, Umbau und nachhaltige Erweiterung zu einem offenen, innovativen Bürokomplex.

Im Mittelpunkt steht die Umnutzung des Innenhofs: Eine Lichtkuppel und umlaufende, offen gestaltete Kommunikationsflächen schaffen ein lichtdurchflutetes Atrium mit hoher Aufenthaltsqualität. Der Verbinderbau bildet einen geschlossenen Innenhof, verbessert die energetische Bilanz und bietet Raum für Begegnung. Nach dem Prinzip „feste Schale, weicher Kern“ fördern transparente Materialien Sichtbeziehungen und Orientierung.

Die Bestandsbauten bleiben in ihrer architektonischen Vielfalt erhalten, während neue Elemente sichtbar und eigenständig ergänzt werden. Im Abschnitt „Mauerstraße 18“ wird die straßenseitige Fassade (3.–6. OG) neu als klimafreundliche Vorhangfassade aus leichtem Sichtbeton nach EGB-55-Standard ausgeführt. Die Fassadengestaltung orientiert sich an Materialität und Farbigkeit der historischen Substanz.

Der Verbinderbau vereinfacht Wegeführung und Orientierung, schafft multifunktionale Flächen und schließt gestalterisch zurückhaltend an die historische Hofstruktur an. Die Konstruktion erfolgt stützenfrei mit aufgelegten Betondecken für eine filigrane, lichtdurchlässige Bauweise.

Die Büroflächen um das Atrium sind als Kombizonen mit Einzelbüros an der Fassade und offenen Kommunikationsbereichen zum Atrium organisiert. Neue Trennwände sind reversibel, Verglasungen fördern Blickbeziehungen und Transparenz.

Der Haupteingang wird barrierefrei gestaltet. Durch Deckenabbruch entsteht ein straßengleiches Eingangsfoyer mit Sichtbezug zum Atrium. Ein neuer Steg im 1. OG sichert die ringförmige Erschließung. Historische Elemente wie Gewölbebögen bleiben erhalten, neue Stützen und Stege sind klar ablesbar und nachhaltig konstruiert.