
Projekt
Standort
Typus
Bauherr
BGF
LPH
Jahr
Kosten
Ziel des Wettbewerbs ist die Entwicklung eines wirtschaftlichen, förderfähigen Wohnungsbaus im Niedrigpreissegment, der zugleich funktionale und gestalterische Qualität bietet. Das Baugrundstück liegt an der stark frequentierten Wiener Straße in Dresden, nahe der Richard-Wagner-Straße und einer internationalen Bahnverbindung – beides mit hoher Lärmbelastung. Der städtebauliche Kontext ist heterogen und reicht von Gründerzeitvillen über DDR-Wohnbauten bis hin zu modernen Anlagen. Erholungsräume wie der Blüherpark und der Große Garten befinden sich in fußläufiger Entfernung. Der Entwurf fügt sich mit klarer Haltung respektvoll in die bestehende Bauflucht entlang der Wiener Straße ein. Haupterschließung und Adressbildung erfolgen über diese Straße, während die Tiefgaragenzufahrt über die ruhigere Richard-Wagner-Straße organisiert ist. Eine gute Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr ist gegeben.
Kern des Entwurfs ist ein kompaktes, modular aufgebautes Wohnkonzept mit Fokus auf häufig nachgefragte 2- und 4-Raumwohnungen (55 m² bzw. 85 m²). Die einfachen, funktionalen Grundrisse bieten trotz Reduktion auf das Wesentliche eine hohe Wohnqualität. Zwei viergeschossige Baukörper werden versetzt entlang der Wiener Straße positioniert, dazwischen entsteht ein 7,5 m breiter Zwischenraum mit offenem Treppenhaus, Begegnungsflächen und gemeinschaftlich nutzbarem Freiraum. Barrierefreie Erdgeschosswohnungen und ein optionaler Aufzug sind vorgesehen.
Die Architektur ist klar und zurückhaltend: Zwei unterkellerte Baukörper mit identisch gestapelten Grundrissen ermöglichen eine wirtschaftliche, einfache Bauweise mit minimalem Installationsaufwand. Alle Wohnungen sind ost-west-orientiert, bieten großzügige Wohnbereiche mit offenen Küchen, gut belichtete Aufenthaltsräume, außenliegende Bäder mit Fenstern sowie eigene Abstellräume. Ein vorgelagertes, konstruktiv unabhängiges Balkongerüst verbindet die Gebäude und schafft halbprivate Vorzonen. Die Konstruktion mit monolithischen Ziegelwänden, wenigen Fensterformaten und schnittstellenarmen Details sorgt für Langlebigkeit und Effizienz.
Die Außenanlagen setzen auf Begrünung, Strukturierung und soziale Aktivierung. Bestehende Bäume bleiben erhalten, die Vorgartenzone entlang der Wiener Straße wird hochwertig gestaltet. Der Zwischenraum erhält eine grüne, schattige Aufenthaltsqualität mit mehrstämmigen Gehölzen und rankenden Pflanzen. Rückwärtig ergänzen gemeinschaftliche Pflanzbeete, eine Sandspielfläche für Kleinkinder und gestaltete Pergolen für Müll- und Technikbereiche das wohnliche Gesamtkonzept.